Mann zu Frau

Chirurgische Technik

Die operative Geschlechtsanpassung Mann zu Frau wird in Allgemein-Anästhesie durchgeführt und dauert ca. 4-5 Stunden. Auf Wunsch führen wir gleichzeitig eine Augmentation (Einlage eines Siliconimplantates zum Brustaufbau oder Augmentation durch Eigenfett) durch. Gleichzeitig ist auch eine Schildknorpelverkleinerung möglich.

Für die Geschlechtsanpassung bieten wir zwei unterschiedliche Methoden an (Klassische penile Inversion und Kombinierte Methode), die beide hervorragende Ergebnisse liefern, sich jedoch in mehreren Punkten unterscheiden.

Bei der Klassischen penilen Inversion werden folgende operative Schritte durchgeführt:

Entfernung der Hoden (Orchidektomie)

  • plastische Konstruktion einer Neovagina mit einer Insellappenplastik
  • plastische Konstruktion einer sensiblen Neoklitoris
  • plastische Konstruktion von Schamlippen aus dem Hodensack
  • Verkürzung der Harnröhre
  • Schwellkörperentfernung
  • plastische Konstruktion eines Schamhügels
  • ggf. Brustaufbau
  • ggf. Schildknorpelverkleinerung

Bei der Kombinierten Methode werden zusätzliche Hauttransplantate sowie die ursprüngliche Harnröhre für den Aufbau einer Neovagina verwendet. Durch die besondere Schnittführung bei dieser Methode ist eine natürlichere Vulvoplastie (plastischer Aufbau der Schamlippen) möglich.

Folgende operative Schritte werden durchgeführt:

  • Entfernung der Hoden (Orchidektomie)
  • plastische Konstruktion einer Neovagina mit einer kombinierten Insellappenplastik, freiem Hauttransplantat aus der Haut des Hodensacks sowie gestielter Harnröhrenhaut
  • plastische Konstruktion einer sensiblen Neoklitoris
  • plastische Konstruktion von Schamlippen und Klitorisvorhaut aus Teilen der Penisschafthaut
  • Verkürzung der Harnröhre
  • Schwellkörperentfernung
  • plastische Konstruktion eines Schamhügels
  • ggf. Brustaufbau
  • ggf. Schildknorpelverkleinerung

Aufgrund der besonderen Schnittführung ist bei der Kombinierten Methode eine zweite Operation zwingend notwendig. Dabei werden einige plastische Feinarbeiten durchgeführt, die technisch in der ersten Operation nicht umzusetzen sind. Üblicherweise werden der ggf. gewünschte Brustaufbau und andere optionale plastische Eingriffe ebenfalls im Rahmen dieses zweiten Eingriffs durchgeführt.

Im direkten Vergleich hat jede Methode ihre eigenen Stärken und Schwächen, die wir mit Ihnen gerne im Rahmen einer persönlichen Konsultation besprechen, um die für Sie optimale Behandlungsstrategie auswählen zu können.


Nach der Operation

  • Nach der Operation erfolgt eine intensive Überwachung mit Monitoring. Es finden mehrmals täglich Visiten sowie regelmäßige Verbandswechsel und Wundkontrollen durch unsere Ärzte statt.
  • Sie können am 1. Tag bereits aufstehen und auch zur Toilette gehen.
  • Der Blasenkatheter wird am 6. bis 8. Tag entfernt.
  • In der Regel können Sie am 8. bis 12. Tag die Klinik verlassen.
  • Die Weiterbehandlung nach der Geschlechtsangleichung Mann zu Frau kann durch Ihre Ärzte am Wohnort durchgeführt werden.
  • In Abhängigkeit von der beruflichen Situation ist mit einer Arbeitsunfähigkeit von ca. 4 Wochen zu rechnen.
  • Bei der Kombinierten Methode muss eine Bougierung (Aufdehnung) der Neovagina durchgeführt werden. Eine schriftliche Anleitung zur Bougierung nach Entlassung finden Sie hier (PDF, 39k).

Komplikationen

Komplikationen treten bei unter 5 % unserer Patienten auf.

  • Nachblutungen ca. 1 %
  • Engstellung (Stenose) der Harnröhrenöffnung 1-2 %
  • Engstellung (Stenose) der Neovagina ca. 1 %
  • Schwerwiegende Komplikationen konnten wir nicht verzeichnen
  • Bei ca. 30 % unserer Patienten führen wir nach ca. 3-6 Monaten einen Korrektureingriff durch, wenn der Scheideneingang durch eine kleine Falte, die bei der Invagination (Einstülpung) der ursprünglichen Penishaut entsteht, eingeengt wird.
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